Die Einführung der Maut für die Überfahrt der Brücke, die die Inseln Wollin und Kaseburg verbindet, gestaltet sich schwieriger als gedacht. Auf die Ausschreibung der Stadt für die Installation des Mautsystems war kein Angebot eingegangen. Jetzt hofft die Stadt Swinemünde bei einer zweiten Runde auf Interessenten. Die Brückenmaut stieß von Anfang an auf Schwierigkeiten. Zunächst musste die Stadt viele Monate auf ein Rechtsgutachten warten. Dann gab es Gespräche mit den Bewohnern, die gegen die Einführung von Gebühren für die Brücke waren. Ihrer Meinung nach verjagen sie damit die Touristen. Sie
sprachen sich auch gegen Schranken aus. Letztendlich wurden die Kaseburger aber mit dem Versprechen
überzeugt, eine Kanalisation zu bauen. Aus dem Swinemünder Rathaus war zu erfahren, dass es keine
Schranken geben wird. Das System soll auf Ampeln basieren. Die Durchfahrt bei Rot ohne Bezahlung
wird aufgezeichnet. Der Fahrer soll mit einer Geldstrafe belegt werden, ähnlich wie beim Verstoß gegen
die Straßenverkehrsordnung. Vom Plan, das Mautsystem noch in diesem Jahr betriebsbereit zu haben,
muss sich die Stadt verabschieden. Auch wenn die zweite Ausschreibung erfolgreich ist, muss der Auftragnehmer noch Zeit haben, um das System zu installieren. In der ersten Ausschreibung waren
dafür 40 Tage vorgesehen. Der Stadt liegt viel daran, die Gebühren einzuführen, denn dies eröffnet den Weg für die Rückerstattung von rund acht Millionen Zloty von der Mehrwertsteuer, die die Stadt zusammen mit der Rechnung für die neueBrücke nach Kaseburg gezahlt hat. Der Brückenbau kostete mehr als 41 Millionen Zloty. Von den erwarteten acht Millionen Zloty soll die Kanalisation für Kaseburg gebaut werden. Das Mautsystem soll vor der Brückenauffahrt auf Kaseburg installiert werden. Hinweisschilder über die Mauterhebung werden auf beiden Seiten der Brücke sein, sowohl auf der Insel Wollin wie auch auf Kaseburg. Fahrräder, Motorräder, Mopeds, Traktoren und landwirtschaftliche Fahrzeuge sowie Pferdewagen sollen von der Gebühr freigestellt werden. Das Mautsystem soll folgendermaßen funktionieren: Eine spezielle Mikrokasse wird Hartgeld im Wert von zehn Groschen bis fünf
Zloty akzeptieren, Restgeld ausgeben und Abo-Karten aus einer Entfernung von Minimum fünf Metern
ablesen. Nach der Einzahlung von Bargeld wird eine Bestätigung ausgestellt. Die Mikrokasse wird mit einem
Lichtsignalmelder verbunden sein. Nach der Geldeinzahlung oder Ablesen der Abo-Karte erscheint im Signalmelder grünes Licht für die Weiterfahrt. Nachdem Beschluss des Stadtrates wird eine einmalige Gebühr für Autos zwei Zloty ( in beide Richtungen) betragen. Es wird auch ein Jahres abonnementin Höhevonzehn Zloty eingeführt, das eine unbegrenzte Anzahl von Durchfahrten ermöglicht. Dieses Abonnement kann jeder erwerben, auch Personen außerhalb von Swinemünde.
Quelle: Ostsee Zeitung